Vor langer, langer Zeit lebte eine wunderschöne Prinzessin. Jeder Prinz wollte mit ihr vermählt werden, doch immer lehnte sie den Heiratsantrag ab.
Eines Tages wurde der Prinzessin so schlecht, dass sie hätte sterben müssen, wenn sie nicht geheilt worden wäre. „Wer die Prinzessin heilt, bekommt sie zur Frau“, sagte der König. Der
Tischlersohn aus dem benachbarten Dorf bekam das große Geschehen mit und wanderte los, um nach einer Elfe zu suchen. Er wollte sie nach dem Gegenmittel für die Krankheit der Prinzessin fragen.
Diese Elfe wohnte im Zauberwald und kannte ihn schon von einem anderen Erlebnis. Doch er musste zwölf Tage im Zauberwald wandern und suchen. Da! Endlich fand er ihre Hütte! Er fragte sofort: „Die
Prinzessin ist todkrank! Was muss ich tun, um sie zu heilen?“ Die Elfe antwortete: „Du musst die Zauberflöte aus einer finsteren Höhle holen, eine Schuppe vom goldenen Fisch aus dem Fluss im
Süden besorgen und in die Schlucht im Westen gehen. Dort wirst du eine Quelle finden. Springe hinein, so wirst du zu einem Tier und musst im Meer einen Hai suchen. Frage ihn nach einem Zahn und
dann bringe mir alle Sachen, aber Achtung: Lachst du, wenn du ein Tier bist, so wirst du diese Gestalt für immer behalten müssen. Auch, wenn du nicht lachst, hast du nur sieben Tage Zeit, sonst
bleibst du auch ein Tier. Wenn du wieder die Gestalt eines Menschen annehmen willst, so schwimme wieder zur Quelle und springe heraus.“
Der junge Tischlersohn machte sich auf den Weg. Drei Wochen lang wanderte er, dann fand er die Höhle. Am Eingang schon lag die Flöte. Er nahm sie und zog weiter gen Süden. Da traf er auf einen
Fluss. Am anderen Ufer sah er den goldenen Fisch im Wasser schwimmen. Der Tischlersohn nahm all seinen Mut zusammen, sprang ins Wasser und schwamm zum goldenen Fisch. Dort angekommen, war er sehr
müde. Erschöpft fragte er den Fisch: „Gibst du mir eine deiner Schuppen? Ich benötige sie zum Heilen der Prinzessin!“
Der Fisch gab dem Tischlersohn eine Schuppe. Doch dann gab es ein Problem: Er war so müde, dass er nicht wieder zurückschwimmen konnte. Aber was war das? Erblickte er nicht eine Brücke? Ja, es
war eine Brücke! Sofort stieg er aus dem Wasser und schlurfte zu seinem letzten Ziel.
Die Quelle lag nicht unweit vom Meer. Der Tischlersohn sprang hinein, verwandelte sich in ein Tier und schwamm ins Meer. Dort traf er einen Hai und fragte: „Gibst du mir einen deiner Zähne?“
„Natürlich“, sagte der Hai und gab dem Tischlersohn einen Zahn. Schnell schwamm er zurück zur Quelle und sprang an Land.
Mit Menschengestalt machte er sich nun auf den Weg zur Elfe. Dort angekommen, lobte sie ihn. Sie gab ihm ein Säckchen und erklärte: „Um die Prinzessin zu heilen, lege ihr den Haizahn auf die
Stirn, die goldene Schuppe auf die Hand und spiele ihr auf der Flöte ein Lied vor, dann wird sie wieder gesund.“ Der Tischlersohn tat, wie ihm befohlen, und sie wurde wirklich gesund.
Wie versprochen, wurde er mit der Prinzessin vermählt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.