Es war einmal eine Prinzessin, die konnte nicht lachen, denn sie wurde einst von einer bösen Hexe verzaubert.
Eines Tages fuhr sie in einer Kutsche an einer Mühle vorbei, die einem armen Müller gehörte, der drei Söhne hatte. Das sahen die Söhne, und sogleich stürmten sie ins Haus. Der Jüngste
sprach als Erster: „Vater, ich möchte die Prinzessin heiraten.“ Da mischten sich die Brüder ein: „Er ist zu jung für die Prinzessin.“ Nun sprach der Vater: „Ihr alle sollt die Möglichkeit haben.
Geht zum König und fragt ihn um Rat.“ So gingen sie zum König. „Der, der meine Tochter zum Lachen bringt, soll sie heiraten“, entschied dieser. Die Brüder zogen los und stritten sich bald wieder.
„Du bist zu jung“, sagte der Älteste zum Jüngsten. Weil der Jüngste darüber so traurig war, rannte er weinend davon. Irgendwann begegnete er einem Fuchs. Der fragte, warum er so traurig wäre. Der
Jüngste erzählte ihm von seinen Sorgen. Da der Fuchs so Mitleid hatte, schenkte er ihm eine blutrote Blume und sagte: „Wenn die Prinzessin von der Blume berührt wird, ist sie erlöst. Aber damit
du sie zum Lachen bringst, gebe ich dir einen fliegenden Teppich. Lass ihn fliegen, wenn du sie mit der Blume berührt hast. Dann wird sie lachen.“ So ging er zum Schloss, wo bereits seine Brüder
auf ihn warteten. Der Älteste hatte einen Feuerspucker mitgebracht, der Zweitälteste einen Diamanten. Sowohl der Feuerspucker als auch der Diamant vermochten die Prinzessin nicht zu erlösen. Nun
war der jüngste Müllersohn an der Reihe, sein Glück zu versuchen, und er berührte die Prinzessin, wie ihm befohlen war, mit der blutroten Blume. Als er daraufhin seinen Teppich fliegen ließ, das
müsst ihr mir glauben, begann die Königstochter lauthals zu lachen.
Voller Freude über die Erlösung seiner Tochter befahl der König seinen Dienern, ein Fest vorzubereiten. Nun heiratete der Jüngste die Prinzessin, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie
noch heute.